Marokko 2008/2009

Zum Jahreswechsel habe ich zusammen mit einer Freundin eine Rundreise durch Marokko gemacht. Ich habe während der Reise ein kleines Reisetagebuch geführt, das ich hier mit den entsprechenden Fotos illustrieren werde. Während der Reise wurden wir von einem deutschen und einen marokkanischen Reiseführer betreut. Der marokkanische Reiseführer hat mich sehr stark an CM erinnert. Ich hätte diese Reise gerne mit CM gemacht und mir von ihm seinen kulturellen Hintergrund erklären lassen ...

 

23.12.2008 - Casablanca

 

Ankunft in Casablanca. Die Gruppe hat sich gefunden, einige sind sehr nett und andere - na ja, so wie immer und überall.

Das Essen scheint sehr marokkanisch zu sein. Heute gab es Tajine mit Hähnchen, leider etwas trocken, aber geschmacklich in Ordnung.

Nach einem Abendspaziergang und einem Glas Sekt sind wir schlafen gegangen.

 

Ricks Café - das nie in Casablanca war, aber trotzdem zu Casablanca gehört.

Das ist die Macht von Hollywood. Die Touristen wollen, suchen und bekommen Ricks Café....

24.12.2008 - Casablanca - Chellah - Rabat

 

Nach dem Frühstück um 8.00 Uhr ging es los. Als erstes haben wir die Hassan-II.-Moschee besichtigt. Eine der größten Moscheen überhaupt. Die Unterhaltung der Moschee wird teilweise damit finanziert, dass Besichtigungen angeboten werden. Die Moschee war sehr schön und in ihrer Dimension beeindruckend. Aber meine Kamera hatte massive Probleme mit den Lichtverhältnissen.

Anschließend gab es noch einen kurzen Fotostop am Königspalast.

 

Die nächste Station war Chellah - eine Nekropole mit römischen und islamischen Ruinen. Dort war es wunderschön, es roch nach Jasmin und es gab sehr viele Störche - wie überhaupt überall. Die Ruinen der Nekropole waren sehr malerisch. Es finden anscheinend keine Ausgrabungen mehr statt und man hat dann das Areal mit einem botanischen Garten kombiniert. Die Anlage war sehr erholsam.

 

Danach ging es weiter nach Rabat Dort standen der Hassan-Turm mit Mausoleum auf dem Programm sowie ein Spaziergang durch die Medina.

 

Und zum Schluß ging es nach Meknes, wo wir übernachtet haben. Einige Teilnehmer wollten dann noch unbedingt in eine Kirche, denn es war ja schließlich Heiligabend. Dazu sage ich jetzt am besten mal nix....

 

25.12.2008 - Meknes - Volubilis - Moulay Idris

 

Heute haben wir die Königsstadt Meknes besichtigt. Es war sehr lustig, denn unser örtlicher marokkanischer Reiseführer "drohte" uns damit, uns ein Praktikum machen zu lassen. Und er hat uns erklärt, wie man in Marokko über die Straße geht:

Zuerst stellt man sich an den Bordstein und schließt die Augen. Dann sagt man "Inshalla" und geht los. Wenn man heil auf der anderen Seite angekommen ist, bedankt man sich, indem man sagt: "Alhamdulilla!" = Gelobt sei Gott.

Wir hatten viel Spaß und er hat uns sehr viel erklärt - unser deutscher Reiseführer hat es dann für die, die kein französisch sprechen, übersetzt.

 

Anschließend ging es weiter nach Volubilis - eine alte Römersiedlung, wo wir vor der Führung durch das Gelände ein Picknick veranstaltet haben.

Nach dem Rundgang durch das Gelände ging es weiter nach Moulay Idris. Ein Ort mit extrem vielen Stufen. Aber oben angekommen, wurden wir mit einen schönen Blick auf die Stadt und einem Sonnenuntergang belohnt.

 

Anschließend ging es weiter nach Fes, wo wir zweimal übernachten...

 

26.12.2008 - Fes

 

Heute sind wir durch Fes gefahren. Zuerst zu einem hoch gelegenen Tal mit fantastischem Blick auf die Medina (Altstadt) und die Mellah (Judenviertel). Anschließend haben wir den Königspalast gesehen. Und sind durch die Medina gelaufen mit Besuch einer metallverarbeitenden Werkstatt (ziselierte Bronzeteller), einer Weberei und einer Gerberei. Das Mittagessen war ebenfalls in der Medina.

Anschließend ging es zu Fuß zurück zum Hotel mit einem Zwischenstopp in einer alten Synagoge.

 

Übernachtung wieder in Fes. Am nächsten Tag geht es dann über Irfane nach Midelt weiter.

 

27.12.2008 - Irfane - Midelt

 

Heute sind wir nach Midelt gefahren und zwar durch den Mittleren Atlas über Irfane. Eine Kleinstadt die sehr europäisch aussieht und etwas an die Schweiz erinnert. Bei dem Ort handelt es sich um ein beliebtes Skigebiet für die marokkanische Mittel- und Oberschicht. Nach einem kleinen Rundgang durch Irfane folgte eine zweistündige Wanderung durch einen Zedernwald im Schnee(!) - mit Berberaffen und Picknick.

 

Anschließend ging es mit einigen Zwischenstopps weiter nach Midelt. Dort haben wir in dem landestypischen Hotel Kasbah Asmaa übernachtet. Am nächsten Morgen geht es dann in die SAHARA!

 

28.12.2008 - Hotel Midelt - Fahrt in die Sahara - Ankunft Sahara

28. bis 31.12.2008 - Erfoud - SAHARA - Erfoud

 

Heute geht es durch den Hohen Atlas Richtung Sahara - mit mehreren Fotostopps und Kaffeepausen. Mittagessen war in Erfoud. Um 17.00 Uhr ging es dann aufs Dromedar. Es war wackeliger, als ich es in Erinnerung hatte. "Mein" erstes Dromedar war sehr groß, weiß, ruhig und hatte ein rosa Band. Später bekam ich ein kleineres, braunes Dromedar, das blonde Ohrränder hatte.

Aber als ich auf dem Dromedar saß und es aufgestanden war, war alles wieder OK. Angst hatte ich überhaupt nicht. Ich habe mich auch an meinen ersten Ritt auf einen Dromedar in Tunesien erinnert.

Wir sind dann eine kurze Strecke bis zum ersten Lager geritten. Tägliches Ritual: Zelte auf- und wieder abbauen. Es gab nur ein wenig Wasser zum Zähneputzen, ansonsten ist das Waschen

ausgefallen (das war aber auch kein Problem). In die Wüste nimmt man nur das mit, was zwingend erforderlich ist, um zu überleben - da alles auf den Lasttieren/Dromedaren transportiert wird.

Der nächtliche Sternenhimmel war phantastisch. So etwas kann man in unseren lichtverseuchten Städten überhaupt nicht mehr sehen. Am liebsten hätte ich mich die ganze Nacht in den Sand gelegt und in den Himmel gesehen - Sterne wie Brillianten auf schwarzem Samt!

 

Am nächsten Tag ging es um 9.00 Uhr - nach Lagerabbau und Frühstück - los: mit 3 Stunden reiten, 2 Stunden Pause, 3 Stunden reiten.

 

3 Tage Sahara-Trekking mit Dünenwüste, Geröllwüste und duftende Blumenfelder. Es gab lilafarbende Blütenfelder, die von weitem an die Lavendel-Felder in der Provence erinnern. Wobei die Blumen nicht so dicht stehen, wie man es sich jetzt vorstellt. Es hatte anscheinend einige Tage vorher etwas leichten Regen gegeben und schon "explodiert" das Leben in der Wüste. Ich war ganz hin und weg.

Schon bevor wir die Blumen gesehen haben, habe ich einen leichten, leicht süßlichen Duft wahrgenommen. Das Erlebnis zählt neben dem Sternenhimmel zu meinen schönsten Erinnerungen. Ich liebe die Sahara!

 

An einem Abend haben wir zusammen mit unseren Führern eine Art Liederabend veranstaltet. Das war sehr lustig und wir hatten alle zusammen viel Spaß. Als Instrumente musste alles herhalten, was gerade greifbar war. Und an einem anderen Abend gab es frisches Brot, das im Sand gebacken wurde. Das war sooooo lecker. Leider war es ein einmaliger Genuss, denn das dafür erforderliche Brennmaterial muss man natürlich mit auf den Lasttieren transportiert werden.

 

Ich bin fast die gesamte Zeit geritten und war fast eins mit meinem Dromedar. Obwohl ein Dromedar viel höher ist als ein Pferd, fühle ich mich auf einem Dromedar wesentlich sicherer.

Das Laufen und erklimmen einer 150 m hohen Sanddüne habe ich mir erspart. Dafür das Reiten und später die Ruhe der Sahara umso mehr genossen. Man muss nicht immer Aktiv sein, Ruhe ist genauso wichtig. Und die Stille der Sahara hat fast heilende Wirkung. Leider werde ich es nie wieder erleben.....

 

Am 31.12.2008 war dann der Trip in die Sahara leider zu Ende und am Nachmittag hatte die sogenannte Zivilisation uns wieder. Nachmittags waren wir in einem Hammam, welches nur von Einheimischen besucht wird. Einige von uns haben auf dem Absatz wieder kehrt gemacht. Selber schuld. Es war ein sehr schönes Erlebnis, die Kommunikation erfolgte mit Händen und Füssen und ich war anschließend porentief rein. Sylvester in Erfoud war dafür unspektakulär, ein ganz normaler Abend ... Wir waren auch alle müde, haben um Mitternacht nur einen Drink genommen und dann ab ins Bett.

 

Bilder:

29.12.2008 - Sandwüste

30.12.2008 - Geröllwüste

31.12.2008 - Abschied von der Sahara - Erfoud

 

01.01.2009 - Erfoud - Boutaghrar

 

Heute ging es von Erfoud Richtung Boutaghrar im Hohen Atlas - mit zwei kleinen Wanderungen. Das Hotel Boutaghrar lag mitten im Hohen Atlas, sehr marokkanisch und leider auch sehr kalt, aber wozu hatten wir unsere Schlafsäcke mit dabei ...

 

02.01.2009 - Boutaghrar - Ouarzazate

 

Nach dem Frühstück begann der Tag mit einer dreistündigen Wanderung durch das M'gouna-Tal, auch Tal der Rosen genannt. Neben Rosen wachsen dort auch Oleanderbüsche. Es muss sehr schön sein, wenn alles blüht und duftet. Manchmal bin ich neben Mohamed gegangen, das war schön, auch wenn wir nicht miteinander reden konnten. Und ich musste dann wieder an CM denken ...

 

Nach der Wanderung sind wir weiter nach Ouarzazate gefahren. Vor dem Abendessen haben wir dann noch einen Stadtbummel durch den Ort gemacht.

 

03.01.2009 - Ouarzazate - Marrakesch

 

Heute haben wir zuerst die Atlas Corporation Studios von Ouarzazate besichtigt. Dort wurden und werden immer noch große Filme gedreht. Wir haben die Filmkulissen von Kundun, Die Leidensgeschichte von Jesus, Die 10 Gebote, Asterix und Kleopatra und noch einige andere gesehen. Da war sehr interessant. Auch Das Atlas-Gebirge ist in vielen Filmen zu sehen.

 

Danach sind wir nur noch Bus gefahren mit einem Zwischenstopp bei einem wunderschönen Restaurant mit Blick auf die Berge, wo wir zu Mittag gegessen haben. Anschließend ging es weiter nach Marrakesch, wo sich Mohamed von uns verabschiedet hat.

 

Bis zur Rückreise waren wir im Hotel Moroccan House. Die Zimmer waren sehr kitschig, wobei die öffentlichen Bereiche authentisch wirkten (vermutlich nur unseren Vorstellungen entsprechend).

 

04.01.2009 - Marrakesch

 

Heute ist der erste Tag in Marrakesch. Der Lärm und die Hektik sind nach Sahara und Atlas mehr als gewöhnungsbedürftig, aber nach ein paar Stunden habe ich mich wieder aklimatisiert.

 

Heute stand die Besichtigung der Saadier-Gräber und der El Bahia Palast auf dem Programm. Anschließend sind wir durch die Medina und die Souks gelaufen. Mittagessen dann am Jemaa El Fna-Platz.

 

Am Nachmittag bin ich mit meiner Freundin und einem weiteren Teilnehmer durch die Medina und die Souks gelaufen. Und von der Terasse eines Restaurants haben wir dann die Sonne hinter dem Minarett der Koutoubia-Moschee untergehen sehen ...

 

05.01.2009 - Marrakesch

 

Heute war der letzte Tag in Marrakesch und in Marokko. Wir haben den Jardin Majorelle von Yves St. Laurent und den Menara-Garten besichtigt. Am Nachmittag sind wir noch einmal durch die Souks gelaufen.

Morgen geht es wieder nach Hause. Irgendwie schwebte CM über der ganzen Reise. Werde ich ihn jemals wiedersehen? Werden wir uns dann wieder ineinander verlieben und miteinander glücklich sein können? Vermutlich nicht! Aber ich werde ihn nie vergessen.

 

06.01.2009 - Marrakesch - Hamburg

 

Aufstehen um 3.30 Uhr,

Abfahrt um 4.15 Uhr. - Mohamed hat sich am Flughafen von uns mit Küsschen verabschiedet.

Abflug nach Frankfurt 06.15 Uhr

Ankunft Frankfurt 14.15 Uhr, dann in den Zug

Ankunft Altona 19.56 Uhr

Ankunft zuhause 20.15 Uhr, wo alles vertraut und fremd zugleich ist.

 

In den folgenden Nächten war ich immer noch in Marokko. Ich habe länger gebraucht, um wieder  Zuhause anzukommen.

 

Ob ich Marokko, die Sahara und CM jemals wiedersehen und ein Happy End mit CM erleben werde?

 

Inshallah!

 

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