Tunesien 2004

2004 habe ich in Tunesien 3 Wochen Urlaub gemacht. Ich habe versucht, das Land so gut es geht kennenzulernen. Tunesien gat mir sehr gut gefallen und ich habe mich dort auch als alleinreisende Frau wohl gefühlt - auch weil ich hilfreiche Verhaltenstipps von CM bekommen habe.

Obwohl, in Tunesien habe ich auch zum ersten Mal in meinem Leben einem Mann eine saftige Ohrfeige verpasst. Aber der Typ war ein absoluter Einzelfall, wie es sie überall gibt. Ansonsten wurde ich immer respektvoll behandelt und habe wirklich viele hilfsbereite Menschen kennengelernt. Peinlich waren da eher einige Touristen .....

Ich werde meine Reise in einzelne Kapitel unterteilen.

Hotelanlage mit Strand

Das Hotel war schon etwas älter, denn die Grünanlagen waren sehr üppig. Die Anlage wirkte sehr gepflegt und sauber. Am hoteleigenen Strand gab es eine kleine Strandbar, wo man sich kleine Snacks bestellen konnte, am liebsten waren mir die gefüllten Teigtaschen, Brik genannt. Bei dem Teig handelt es sich um eine Art Blätterteig - d.h. eigentlich eher ein Filoteig, dünner und knuspriger als Blätterteig. Wenn ich nicht gerade unterwegs war, habe ich dort oft Brik gegessen....

Bei dem Kamel auf dem letzten Bild in dieser Serie handelte es sich um meinen ersten und einzigen Einkauf am Strand. Das war eine total schöne Geschichte: 

Ich wollte das Kamel gar nicht, aber der Händler war so charmant, dass ich nicht anders konnte. Er sagte, wenn ich das Kamel kaufe und es dann jedesmal mit an den Strand bringe, ist das ein Zeichen dafür, dass ich die Händler unterstütze und im Gegenzug brauche ich nichts mehr zu kaufen... Ich war neugierig und habe mich darauf eingelassen. Das Kamel habe ich von da an jedes Mal mit an den Strand genommen und es unter den Sonnenschirm gestellt. Und ob Du es glaubst oder nicht: ich wurde in Ruhe gelassen und musste wirklich nichts mehr kaufen - es sei denn, ich wollte etwas kaufen. Dafür habe ich aber mit dem Händler fast jeden Tag gute Gespräche geführt und wurde sogar zum Kaffee eingeladen. Und bekam öfters Jasminsträusschen geschenkt. Er wollte sicherlich mehr von mir, hat es aber akzeptiert, dass ich "nein" gesagt habe.

Das Kamel stand noch mehrer Jahre bei mir im Wohnzimmer und hat mir immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Leider stand es unter einer Topfpflanze, die von Ungeziefer befallen wurde und da musste ich beides entsorgen - die Pflanze und das Kamel.

Hammamet

In diesem Ort habe ich Urlaub gemacht. Es gab dort zwei Souks, einen alten und einen modernen, klimatisierten. Mir war der alte lieber, auch wenn ich nicht zum feilschen geboren bin, aber ich fühlte mich dort wohler. In dem neuen war ich nur einmal, der war total steril und hatte feste Preise - irgendwie kalt...

Außerdem hatte ich im alten Souk auch ein sehr schönes Erlebnis: 

Der Souk war Ziel eines Ausfluges, natürlich mit dem Besuch eines Teppichhändlers. Das war hochinteressant. Er wollte mir einen Teppich verkaufen, ich wollte natürlich nicht, obwohl die Teppiche teilweise sehr schön waren. Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich aus der Nummer wieder rauskomme. Und dann habe ich gesagt, dass ich ja sehr gerne einen Teppich kaufen würde, aber ich in 3 Monaten leider arbeitslos sein würde und mir deshalb leider keinen dieser wunderschönen Teppiche leisten kann. Das wurde akzeptiert. Beide Seiten waren zufrieden und das Gesicht wurde gewahrt.

Anschließend hatten wir noch Zeit zur freien Vefügung. Nachdem ich ziellos durch die Gassen gestromert bin, hatte ich mich im Souk total verlaufen und nicht mehr zum Treffpunkt vor dem Teppichladen zurückgefunden. Ich irrte also durch den Souk. Dann wurde ich von einem Mann angesprochen, der sehr bestimmt sagte, ich soll in einen Laden gehen. Ich wollte nicht. Daraufhin hat er mich sanft in den Laden geschoben und gesagt: "Sie waren vorhin hier und dort ist ihre Gruppe". Ich war erleichtert und habe mich herzlich bedankt. Ich hatte den Laden nicht wiedererkannt, dafür hatte der Mann mich erkannt und wollte mir einfach nur helfen. Ich glaube, bei dem 1. Bild handelt es sich um den besagten Teppichhändler.

El Djem - Amphitheater

Nach dem Kolosseum in Rom und dem Amphitheater von Capua steht in El Djem das drittgrößte römische Amphitheater der Welt. Es ist sehr gut erhalten und dadurch sehr beeindruckend.

Matmata und

Troglodyten (Höhlenwohnungen der Berber)

Matmata ist ein Berberort. Dort befinden sich auch Troglodyten, dass sind Höhlenwohnungen, in denen die Berber gelebt haben oder auch noch leben. Mir war es etwas unangenehm, dort so in die Privatsphäre einzudringen. Ich bin dann auch nicht, wie die meisten in die Höhlenwohnung reingegangen. Ich kann mir aber gut vorstellen, das die klimatischen Bedingungen in den Wohnhöhlen durchaus angenehm sein können.

In der Gegend von Matmata wurden auch Teile von Krieg der Sterne "Episode IV" gedreht.

Douz - Eingang in die Sahara

Endlich, die Sahara! Seit ich ein Kind war, wollte ich die Sahara sehen. Ich habe lange überlegt, ob ich an dem Ausflug teilnehme - immerhin war es August und verdammt heiß, auch Nachts. Die anderen Teilnehmer hatten tatsächlich geglaubt, dass es in der Sahara auch im Hochsommer Nachts immer kalt ist und hatten sich mit warmen Pullovern abgeschleppt. Wo soll bitte die Hitze in der Nacht hin verschwinden? Es war in der Nacht so heiß, dass ich das Laken, welches als Decke diente, angefeuchtet habe, um etwas abzukühlen und schlafen zu können....

Leider war der Trip in die Sahara nur kurz, ich glaube es war nur eine gute Stunde. Aber es hat gereicht: ich bin der Sahara hoffnungslos verfallen. Man sagt, entweder liebt man die Sahara oder nicht. Später habe ich sie noch einmal in Ägypten gesehen und dann noch in Marokko. In Marokko habe ich erlebt, wie die Sahara duften kann - ein einmaliges Erlebnis.... und in Marokko war ich 3 Tage in der Sahara...

Oase Tozeur

Der Besuch der Oase Tozeur war interessant. Insbesondere der Obst- und Gemüseanbau in Etagen: Oben die Datteln und darunter niedrig wachsende Früchte und Gemüse.

Bergoase Chebika - mit Blick nach Algerien

Les Grandes Cascades

Bergoase Tamerza

Ohne Worte, einfach auf sich wirken lassen...

Kairouan

Kairouan ist die viertheiligste Stadt im Islam - sieben Besuche sollen eine Pilgerfahrt nach Mekka ersetzen. Das Wahrzeichen von Kairouan ist die große Moschee. Da gerade Gebetsstunde war, konnten wir sie nur von außen betrachten. Ein sehr imposantes Gebäude. An einer Außenmauer befinden sich kleine Mäuerchen, wie eine Bank. Ich habe mich dort in den Schatten gesetzt und die andächtige Ruhe des Ortes auf mich wirken lassen. Diese Stille wurde leider von deutschen Touristen gestört, die lautstark protestierten, weil sie nicht in die Moschee durften. Ich habe mich für das Verhalten geschämt und kann das Verhalten dieser Touristen auch nicht verstehen. Ich möchte die mal sehen, wenn sie während des Gottesdienstes in ihrer Kirche sitzen und eine Gruppe ausländischer Touristen lautstark Einlass fordert, um die Kirche lärmend zu besichtigen ....

Leider waren wir nur kurz in Kairouan. Ich hätte gerne mehr von der Stadt gesehen. Es gibt dort bestimmt viel zu sehen und zu entdecken.

Tunis - Hauptstadt von Tunesien

Hier haben wir den Souk und das Nationalmuseum Badro besichtigt. Neben dem Ägyptischen Museum von Kairo ist das Bardo Museum das bedeutendste Museum Nordafrikas und besitzt die weltweit bedeutendste Sammlung römischen Mosaiken.

Sidi Bou Said

Sidi Bou Said wurde 1915 unter Denkmalschutz gestellt und ist ein Künstlerdorf. Die Maler August Macke und Paul Klee haben während einer gemeinsamen Tunesien-Reise unter anderem auch diesen Ort besucht (Tunis-Reise).

Der in weiß und blau gehaltende Ort ist auch bekannt für seine Architektur, seine engen Gassen, seinen Markt, seine Cafés und sein Museum. Sidi Bou Said ist auch heute noch ein Treffpunkt für Künstler und besticht durch sein Licht.

Das ist das Ende einer interessanten und lehrreichen Reise.

Die Bildauswahl gibt leider nur sehr wenig von dem wieder, was ich alles gesehen habe. Ich musste mich für eine kleine Auswahl entscheiden und hoffe, meine Tunesien-Reise hat Dir gefallen.

Tunesien hat viele Facetten. Ich würde das Land gerne noch einmal besuchen, denn es gibt dort noch so viel zu entdecken. Vielleicht habe ich ja noch einmal die Gelegenheit... Wenn nicht, dann im nächsten Leben.

Inshallah